Ivan Kap
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F 63.9
temporaere theater
Ballett von Alexey Kononov
"F 63.9" ist der Schlüsselcode für "Liebe" im Krankheitsregister der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Tatsächlich wurde "Liebe" von der WHO am 3. Oktober 2011 unter dem Punkt "Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle, nicht näher bezeichnet" als diagnostizierbare und damit behandlungsbedürftige Krankheit eingestuft.
Inspiriert von dem psychoanalytischen Konflikt zwischen Körper und Seele, zwischen Bewusstem und Unbewusstem, greift Kononov diese aktuelle Krankheitszuschreibung auf und fragt nach dem Zusammenhang zum Konflikt der Geschlechter, wie ihn beispielsweise Phaedra im antiken Mythos erfahren hat, deren unbeantwortete Liebe sie letztlich in den Selbstmord trieb.
Die WHO definiert "zwanghafte Gedanken an einen anderen Menschen, heftige Stimmungsschwankungen, Selbstmitleid" als Symptome der Krankheit "Liebe". Liebe als unbewusste, zerstörerische Kraft – damals wie heute?
Oder bedeutet die Liebe nicht gerade die Vereinigung zu einem Ganzen, also auch die Überwindung der ewigen Trennung zwischen Körper und Geist?
Libretto, Choreografie, Bühnenbild: Alexey Kononov
Musik: Alfred Schnittke "Konzert für Viola und Orchester"
Kostümdesign: Homo Consommatus
Tanz: Susanne Eder, Alexey Kononov
Pressestimmen...
"Ein außergewöhnliches Tanzereignis. Die knappe Stunde im Dresdner Projekttheater vergeht wie im Flug." (Boris Michael Gruhl, tanznetz.de | 07 Februar 2014)
"Mehr braucht es auch gar nicht. Kein Schnickschnack, keine breitgewalzten Gesten. Alles dran, alles drin. Überzeugend." (Rico Stehfest, Dresdner Kulturmagazin, 07 Februar 2014)
6. Feb. 2015
Theaterhaus Berlin Mitte