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dance little sparrow

Keren Chernizon

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dance little sparrow

Verena Steffen & Luisa S.- Winterfeld

Bianca Dakli, Maria Gorbunova, Laura Giuntoli, Sinja Völl

Zeiten des Umbruchs

 

Ein Blick zurück, Deutschland, Nachkriegszeit: Aufbruchsstimmung mischt sich in die Leere, ein wachsamer Blick in die Zukunft, der Wunsch nach Frieden und Demokratie keimt auf… 

 

Die Menschen in den späten 40er und frühen 50er Jahren sind müde vom Krieg und müssen ihre Städte aus den Ruinen, die der Faschismus hinterlassen hat, wieder auferstehen lassen. Als die Spuren dieser Jahrhundertkatastrophe zu verblassen beginnen, erwachen Neugier und Streben nach einer stabilen, demokratischen Zukunft. Eine Zukunft, die hoffentlich für immer vor der Verderbnis durch Nationalismus und Faschismus, durch die Lehren der Vergangenheit, geschützt ist. 

 

Und heute? Dreht sich die Geschichte nun rückwärts statt vorwärts? Demokratien wanken, Autokraten und Rechtspopulisten gewinnen vielerorts wieder mehr Macht. Seien es Trump, Putin, Erdogan, Bolsonaro oder Orban, die Liste der Antidemokraten wird stetig länger. Werte wie Solidarität, Brüderlichkeit und Mitgefühl werden als Schwächen dargestellt, als nutzloses Gutmenschentum. Nationalismus, Protektionismus und Egoismus erstarken wie lange nicht mehr. Blicken wir wieder einmal in den Abgrund, den wir für überwunden hielten? Schauen wir weg, wenn eine ganze Generation an Zeitzeugen verschwindet, ohne aus ihrem Wissen zu lernen? 

 

Das anekdotische Tanzartprojekt 'Dance little sparrow' verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und stellt die Sehnsucht nach Demokratie dem drohenden Zerfall dieser entgegen. Vom erstrebenswerten Gut der Herrschaft des Volkes, zum scheinbar lästigen Verwaltungsapparat in Berlin und Brüssel. Biographien und Tagebuchpassagen damaliger Zeitzeugen werden inszeniert, um gegen das Vergessen zu kämpfen. Einer mit Rückblicken gespickten Chronologie folgend, winden sich die Szenen wie Vogelschwärme am Himmel und lassen die Figuren tanzen, atmen, schweben. Mal kühn und entschlossen, mal von Selbstzweifel zerrissen versuchen die Charaktere, sich selbst und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Ohne es zu bemerken, umringt von unscheinbaren Spatzen, die zaghaft zwitschernd, Zeiten des Umbruchs ankündigen. 

 

Tänzerinnen/Darstellerinnen: Bianca Dakli, Maria Gorbunova, Laura Giuntoli, Sinja Völl

Choreografie/Konzept: Verena Steffen, Luisa S. Winterfeld

Musik: Takashi Peterson

Video/Schnitt: Keren Chernizon

Presse/Öffentlichkeitsarbeit: Luisa S. Winterfeld

16. Mai 2019

With kindly support of

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Theaterforum Kreuzberg

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