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MAUERN

Dorothea Tuch

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Archiv

MAUERN

She She Pop

Theater

Vor zehn Jahren saßen She She Pop in Schubladen Altersgenossinnen aus der ehemaligen DDR gegenüber. Sie verhandelten die systemischen Bedingungen, die ihre sogenannten Identitäten hervorgebracht hatten: zwei starke Ideologien, zwei gegensätzliche Lehren, die in sich selbst stimmig waren. Unsere Selbstbilder allerdings, haben die letzten 10 Jahre gar nicht überlebt und die großen Erzählungen unserer Herkunft waren vorher schon kaputt. Lässt sich aus dem Ballast der Vergangenheit, den gescheiterten Utopien der Elterngeneration und den Kränkungen und Ungerechtigkeiten der letzten 30 Jahre überhaupt noch eine gemeinsame Zukunft bauen?


Vor dem Hintergrund einer Gegenwart, die von Abschottung und Zerstörung geprägt ist, öffnen She She Pop die Bühne für eine kollektive Suche nach Zukunftsvisionen und was diesen im Weg steht. Als gedankliche Fortsetzung von Schubladen haben She She Pop auch für Mauern verschiedene Gäste eingeladen, die mit ihnen die Bühne teilen oder virtuell zugeschaltet sind, Gemeinsam gehen sie auf Zeitreisen zwischen Momenten der Vergangenheit und möglichen Zukünften. Dabei versuchen sie sich in Gemeinschaftsbildung über verschiedene Grenzen hinweg: Sprach-, Körper- und Solidaritäts-Grenzen, Grenzen der Vorstellung und auch knallharte Visum-Grenzen. Die Bühne – bei Schubladen noch eine unkomfortable deutsche Begegnungsstätte – hat sich in einen neoliberalen Co-Working Space gewandelt, eine dunkle Gummizelle, die als Think Tank benutzt wird. Die Reise führt entlang von Mauern, welche die Wahrnehmung und emotionale Prägung der gemeinsamen Realität durchziehen. Ausgehend von einem Trümmerberg aus dokumentarischem Material wird die Bühne mit Hilfe zukunftsbeschwörender Kameratechnik zur Zeitkapsel, in der die Frauen an unbewohnbar gewordene Orte oder an entleerte Szenarien reisen, um über andere Gegenwarten und Zukünfte zu spekulieren oder diese zu bewohnen. Dabei erscheint Fantasie oder die Möglichkeit der Fiktion als kostbares Gut. Eine schwer zu erreichende Dimension, welche nur gemeinsam und unter besonderem Aufwand von Zweifel, Furcht, Zumutung, Humor und Hellsicht überhaupt erst errungen werden kann.

Idee und Konzept: She She Pop

Von und mit (gespielt wird in wechselnder Besetzung): Sebastian Bark, Natasha Borenko, Johanna Freiburg, Annett Gröschner, Jahye Khoo,  Alexandra Lachmann, Katharina Lorenz, Lisa Lucassen, Peggy Mädler, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Wenke Seemann, Berit Stumpf

Dramaturgie: She She Pop, Annett Gröschner, Peggy Mädler

Künstlerische Mitarbeit: Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti

Director of Photography Video Installation: Benjamin Krieg

Video Mitarbeit: Rocío Rodriguez

Bühne: Sandra Fox

Kostüm: Lea Søvsø

Kostüm Mitarbeit: Lili Hillerich

Musik: Max Knoth mit Maria Schneider

Ton: Xavier Perrone

Technische Leitung und Licht: Sven Nichterlein

Produktionsleitung: Chiara Galesi

Praktikum: María Giacaman, Ruth Lindner

Workshop Input: Lavinia Knop-Walling

Proben Dolmetschung (Deutsch/Koreanisch): Eunsoon Jung

Englische Live Übersetzung: PANTHEA / Anna Johannsen

Audiodeskription: Pingpong Translation & Subtitling / Martina Reuter, Johanna Krins

PR, Kommunikation: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro

Freie Mitarbeit Kommunikation: Tina Ebert

Finanzadministration: Aminata Oelßner

Company Management: Elke Weber

26. Jan. 2023

Mit freundlicher Unterstützung von

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Hebbel am Ufer

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