Simon Hegenberg
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IN:KON:SIS:TEN:ZEN. ERFOLG ALS UNTERWERFUNG
Malte Schlösser & Team
Theater
Der neue Abend von Malte Schlösser und Team übt sich im Banalen, im Post-Splatter, oder besser gesagt im Bruch, in der Verweigerung. Zwischen Verausgabung, Kontemplation und Verlust versucht "In:kon:sis:ten:zen. Erfolg als Unterwerfung" mithilfe verlorener Worte, bemühter Witze, filmischer Hyperrealitäten und musikalischer Melancholie sich den idealistischen Zwängen des Funkti- onierens, den Erwartungshaltungen des Publikums und sowieso jeglicher Nachvollziehbarkeit zu entziehen.
Bestehend aus einer Theater-, Film- und Musiksequenz geht es Schlösser bei dieser Arbeit weniger um das bisher favorisierte Diskurstheater als um die ästhetischen Bestandteile des Theaters an sich. Was er vormals mit der Sprache gemacht hat, übersetzt er nun in die theatrale Formensprache. Er verlässt sein „poptheoretisches Diskursgewitter“ (Inforadio) und sucht die „Scheinhaftigkeit der Sinnlosigkeit“ in formalen Mitteln. Dabei reiht er die Departments Theater, Film und Musik autonom, ohne lineare Narration aneinander.
Wie bei seinem letzten Stück „Gefühle sind immer draußen“ 2021 widersteht er auch in „In:kon:sis:ten:zen. Erfolg als Unterwerfung“ dem „Eindeutigkeitsterror“ und zelebriert die formale Brüchigkeit als eine „konstruktive Leere“ (Schlösser).
„Die Repräsentation des erfolgreichen Selbst ist unserem Leben eingeschrieben. Erfolgsgeschichten bestimmen unsere Kommunikation, kein Interesse und kein Satz, keine Geste, kein Gefühl, kein Blick, die nicht auf Erfolg hin überprüft werden. Dem versuche ich dieses Mal formal entgegenzuwirken. Dieser Theaterabend hat nicht vor zu gelingen und schickt sich doch an, genau so zu gelingen“, erklärt Malte Schlösser.
„Malte Schlösser war mal Assistent bei Frank Castorf und Christoph Schlingensief, inzwischen ist er Texter und Regisseur und betreibt zudem eine Praxis für Psycho- und Paartherapie. Er kennt sich also aus mit den unterschiedlichen Bewusstseinsebenen, dem Innen, dem Außen und wie das ist, wenn das alles nicht zusammenpassen will.“ (Berliner Morgenpost)
Von und mit: Bettina Grahs, Felician Hohnloser, Emma Rönnebeck
Text/Regie/Konzeption: Malte Schlösser
Musik: Laura Eggert
Licht: Susana Alonso
Kostüm/Bühne: Clementine Pohl
Video/Foto: Simon Hegenberg
Dramaturgie/konzeptionelle Mitarbeit: Anna Krauß
Textdramaturgie/konzeptionelle Mitarbeit/Outside Eye: Marie Jordan
Regieassistenz/Souffleuse: Elisabeth Conradi
Produktionsleitung: Eva-Karen Tittmann
Technische Produktionsleitung: Chris Wohlrab
Tontechnik: Brandon Walsh
Presse: Yven Augustin
Plakatgrafik: kruseundmüller
Gefördert: durch Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Hauptstadtkulturfonds
18. Mai 2023
TD Berlin