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INNOCENCE

Maiko Miske

 Foto ©

Archiv

INNOCENCE

Göksu Kunak

Performance, Installation

Ein Verkehrsunfall dramatisch wie eine Seifenoper: INNOCENCE basiert auf dem Susurluk-Skandal, einem berühmt-berüchtigten Autounfall  in der Türkei der 1990er Jahre: Der vermeintlich alltägliche Unfall  führte zu der Aufdeckung krimineller Verbindungen zwischen staatlichen  Institutionen, der Drogenmafia und Strukturen eines Staats im Staate. In  INNOCENCE reflektiert Göksu Kunak eine Politik des  Verschweigens und Vertuschens und erforscht Unfall und Skandal als  Phänomen; als Moment, in dem Technologie ihre potenziell gravierenden  Auswirkungen offenbart. Aber auch als Moment, in dem Irrtümer und  Wahrheiten unserer konstruierten Realität zutage treten. INNOCENCE zeichnet den Crash als festgehaltene Momentaufnahme, in der sich  Beziehungen herauskristallisieren: ein Verkehrsunfall als wertfreier  Augenblick, weder gut noch schlecht, aber dramatisch wie eine  Seifenoper.

Der Susurluk-Skandal als Grauzone offenbart die Ungenauigkeiten einer  starren Ost-West-Dichotomie und verschließt sich einfachen  Schlussfolgerungen. Das Auto als fetischisiertes Objekt und der Unfall  sind für Kunak Metaphern für das korrumpierte patriarchalische  politische System in der Türkei und den Crash der türkischen  Modernisierung. INNOCENCE ist der Versuch einer Genealogie der  Korruption im Land, der Unterdrückung von Minderheiten und wirft auch  einen Blick auf die Grausamkeiten, die durch den westlichen  Imperialismus an der Türkei und am Nahen Osten verübt wurden.


13.09., 17:30, Hochzeitssaal: Panel Talk (Englisch mit Simultanverdolmetschung auf Deutsch)

Künstler*in Göksu Kunak, Soziologin Ceren Türkmen  und Kuratorin  Çağla Ilk sprechen über den Susurluk-Skandal im Kontext: Wie lässt sich  der Skandal der 1990er Jahre aus einer heutigen Perspektive  reflektieren, gerade auch vor dem Hintergrund stetig steigender  Sympathien gegenüber faschistischen Strukturen wie den Grauen Wölfen in  der Türkei, in Deutschland und in ganz Europa?

Um Anmeldung wir gebeten.

Nach AN(A)KARA (2021) und Ajaib Mahluqat (ACAYİP MAHLUKAT) (2023) ist INNOCENCE die dritte Koproduktion von Göksu Kunak mit den Sophiensælen

Mit: Bilgesu Akyürek, Felix Beer, Buğra Büyükşimşek, Chima Okerenkwo, Leo Luchini

Konzept, Text, Installation, Licht, Performance: Göksu Kunak
Choreografie (erste Tanzszene): Buğra Büyükşimşek, Göksu Kunak
Beratung Licht: Annegret Schalke
Mitarbeit Installation & Video, Dokumentation: SynthTati
Dramaturgische Beratung: Isabel Gatzke
Outside Eye: Çağla Ilk
Mitarbeit Produktion: Ben Mohai
Produktionsleitung: Florian Greß


Eine Produktion von Göksu Kunak in Koproduktion mit Sophiensæle und  DE SINGEL Antwerpen. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus  Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und  der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

11. Sept. 2024

Mit freundlicher Unterstützung von

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Sophiensaele

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