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SINTFLUT

Bernd Kumar

 Foto ©

Archiv

SINTFLUT

Eszter Parragi

Performance mit Live Musik

Die  Sintflut ist ein Mythos von gewaltiger Zerstörung und Neubeginn. Im  Gilgamesch-Epos, in der Bibel, in der griechischen Mythologie und in  vielen anderen Mythen der Welt widerruft Gott oder widerrufen die Götter  in ihrem Zorn die Schöpfung - vor allem, den Menschen. Mit einer  mächtigen Geste wischen sie über den Tisch und machen auf der Welt, die  nun aufgebaut und eingerichtet ist und sich im Orbit befindet, eine  Tabula rasa. Der Anfang, das Chaos kehrt zurück, die Himmel stürzen ein,  die mythischen Flüsse von Eden überschwemmen, die Wasser unter und über  der Feste vermischen sich wieder, und die Erde steht unter der  Herrschaft des Wassers. Das Chaos ist das des Wassers, mit seinem  schrecklichen Gewicht und seiner zerstörerischen Kraft der Tiefe - es  ist auch eine Chance zum Überleben und für einen Neuanfang. Das Chaos  war schon immer wässrig, oder? Erinnerst du dich?

Es  wurde alles so hart. Was alles wurde, wie die Welt wurde, wie unser  Leben wurde. Was kann getan werden und was ist wert, getan zu werden. Es  ist, als driftete alles ab. Alles driftet ab.

Zweiter  Versuch. Aus dem Wasser, durch das Wasser, kann vielleicht etwas  hinübergebracht werden. Vielleicht klappt es beim zweiten Mal besser.
Wie  kann ich überleben? Wie kann ich leben? Was nehme ich mit? Brauche ich  überhaupt etwas? Achte ich und passe ich auf oder schlafe ich,  verschlafe ich das Ende der Welt, so wie ich mein ganzes Leben  verschlafen habe? Was gibst du mir, Meer, nachdem du mich aus dir  hinausgeworfen hast: den ersten Schrei, das Weinen, den Ruf: meine  Stimme? Und einen Namen, auf den ich hören werde?

In  der Ferne nähert sich ein Qualm. Ein gestreuter, dampfiger Nebel, ein  graugrüner Dunst, ein schimmerndes, quellenloses Licht. Unaufhaltsam  wirbelnd, sein Klang schwingt tief und schwebt metallisch hoch zugleich,  sein Tempo ist zerfleischend langsam und unvorstellbar, unbegreiflich  schnell. Es ist in der Ferne, aber es steigt. Es ist weit weg, aber es  breitet sich aus.
Es ist über uns.
Es ist hier.

Künstlerische Leitung/Inszenierung: Eszter Parragi

Konzept/Performance: Eszter Parragi, Dahlia Nyx, Katarzyna Wieczerzak

Musikkomposition und Live-Musik: Katarzyna Wieczerzak (Santoor, Geige, Gesang), Fumihiro Ono (Percussion, Dulcimer, elektronische Musik)

Live-Kamera: Yugen Yah

9. Okt. 2024

Mit freundlicher Unterstützung von

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