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Sarah Hoemske

BEIM ANBLICK DES URKNALLS

Hysterisches Globusgefühl

Wenn schon Rückzug, dann richtig! Wenn Rückzug, dann radikal. Lasst eure erbärmlich schäbigen Pseudo-Rückzugsbewegungen in die Kleinfamilie, den Nationalstaat, die Hippiekommune oder ins Wellness-Paradies sein und folgt uns in die absolute Einsamkeit.

Hier bin ich ohne euch. Lichtjahre von euch entfernt, der Raum zwischen uns dehnt sich aus. Hier baue ich mir ein prachtvoll ausgestattetes Einsamkeitsschloss und ziehe mich in mein mit Higgs-Bosonen vollgemülltes Jugendzimmer zurück. Was hier geschieht, ist nur für mich allein. Ich performe für mich selbst und lasse alle dabei zuschauen. Aber niemand sieht mich beim Anblick des Urknalls.

 

Hysterisches Globusgefühl zieht sich aus dem politischen Leben ins Theater zurück. Auf der Suche nach einer Utopie, die alles auf Null setzt und einen politischen Neuanfang ermöglicht, laden sie das Publikum zu einer Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Einsamkeit ein.

 

»Tausend Sterne blinken über die großen, blauen Weiten des Himmels, man schien allein zu sein mit einer unergründlichen Gesellschaft.« Virginia Woolf

 

Bei Hysterisches Globusgefühl werden öffentlicher und Theaterraum ineinander verschränkt. Die Straßen werden zur Theaterbühne, das Theater Schauplatz politischer Auseinandersetzung. Formen des Protests und Ästhetik der Subkulturen werden in ihren Arbeiten verfremdet, auf ihre Grundformen reduziert und daraus neu entworfen. Antrieb ist die Suche nach alternativen Möglichkeiten, sich angesichts der diffusen politischen Verhältnisse zu positionieren. Die Frage nach bewusstem Handeln, politischer Interaktion und was Politik eigentlich ist oder sein könnte steht dabei im Zentrum ihrer Arbeit. Hysterisches Globusgefühl formierte sich erstmals 2011 für die Demoperformance »Macht was: Macht nichts!«, die auf Anhieb mit dem Jurypreis des Festivals »ARENA… der jungen Künste« ausgezeichnet wurde. Bisher haben sie ihre Arbeiten in Bochum, Bremen, Darmstadt, Erlangen, Frankfurt am Main, Gießen, Helsinki, Leipzig, Marburg, München, Nürnberg und Wien aufgeführt. Seit 2016 arbeiten sie am Ballhaus Ost und zeigten zuletzt ihre Arbeit The Workshop.

Von und mit: Elisabeth Lindig, Lea-Sophie Schiel, Arne Schirmel, Dorothea Schmans, Melanie Zipf

Bühne/Kostüme: Sarah Hoemske

Musik: Baly Nguyễn

Licht: Dirk Lutz

Produktionsassistenz: Linda Glanz

Produktionsleitung: Johanna J. Thomas

 

 

Eine Produktion von Hysterisches Globusgefühl in Kooperation mit dem Ballhaus Ost und dem Tatwerk Berlin. Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und das Bezirksamt Pankow, Amt für Weiterbildung und Kultur – Fachbereich Kunst und Kultur. Mit freundlicher Unterstützung von FLUGWERK.

26. März 2020

19:00

Eintritt:

Mit freundlicher Unterstützung von

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