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Quelle: Michelle Moesner
DIE STÄRKERE | von August Strindberg
Marianne Kjær Klausen
Eine zerbrochene Freundschaft zwischen Tanz und Spiel
Am heiligen Abend treffen sich zwei ehemals eng befreundeten Schauspielerinnen zufällig in einem Café. Madame X, die erfolgreiche Schauspielerin und Familienfrau, fängt einen Smalltalk an, während Mademoiselle Y schweigt. Und schweigt. Durch das Schweigen Mlle Y gerät Madame X in einen Monolog, der eine Freundschaft voller Bewunderung, aber auch Unsicherheit und Misstrauen erscheinen läßt: Wie kam es noch mal zum Bruch der Freundschaft? Warum kommt Mlle Y nicht mehr zu Besuch und wieso ist sie so still? Zwischen Selbstgespräch und Schweigen breitet sich ein Konflikt aus.
Verhandelt wird dies in der szenischen Begegnung einer Schauspielerin und einer Tänzerin in einem ganz eigenen Klangraum. Eine Inszenierung zwischen Realismus und Irrwitz, zwischen Brautkleid, Bomben und Kakao.
August Strindberg verfasste das Stück als Kommentar zur Emanzipationsbewegung der Frauen um 1900 und verhandelt darin zentrale Fragen zu den Machtverhältnissen einer sich umwandelnden Gesellschaft. Gleichzeitig stellt der Konflikt des Sprechens und Schweigens das Unversöhnliche im Verhältnis des inneren und Äußeren Lebens einer Person dar. So wird auf mehreren Ebenen gefragt, ob nicht allzu oft - bewußt oder unbewußt - das, was eigentlich vor sich geht, mit ständigem Reden maskiert wird? Und welche Aufmerksamkeit wird von uns gefordert, wenn wir das Verschleierte bemerken wollen?
Schauspiel: Katarzyna Kafel
Tanz: Anja Kolmanics
Komposition & Musik: Dr. Nojoke
Bühne: Karl Klausen, Eva Sauermann
Kostüm: Kerstin Steingräber
Graphikdesign: Michelle Moesner
Regie: Marianne Kjær Klausen
Übersetzung: Marianne Kjær Klausen, Katarzyna Kafel
In Kooperation mit: Brotfabrik Berlin, TrashSchick Berlin, Skibsted Dänemark
5. Mai 2016
18:00
Eintritt: