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Neda Navaee
tongue twisters
Modjgan Hashemian & Ensemble
Wenn der Zweck den Zweck hat, den Zweck zu bezwecken, aber der Zweck seinen Zweck nicht bezweckt, hat der Zweck dann keinen Zweck? Zungenbrecher, Zweckfreiheit! Wir lieben es, zu spielen - miteinander und gegeneinander. Jemand will gewinnen, jemand anderes muss verlieren. So ist das, denn es gibt Regeln. Doch wann wird aus Spiel Ernst? Und wer stellt die Regeln auf - dafür, wie wir miteinander umgehen sollten, Räume aufteilen, Sprachen lernen? Welche Sprache hat die eigene Stimme überhaupt? Und hat mein Körper Sprache(n) verinnerlicht? Kann er Sprachregeln durchspielen, Regeln auf den Prüfstand bringen oder sogar Realitäten verändern?
Sechs Tänzer*innen und fünf Jugendliche fordern die Regeln unterschiedlicher, internationaler Spielanleitungen mit ihren (Körper)Sprachen heraus: Zungen werden größer. Kringeln sich. Lallen lachend. Schnalzen zweckvoll. Küssen zwecklos. Zucken lustvoll. Schmecken. Werden sauer. Brechen. ! tongue twisters !
Die Berliner Choreographin Modjgan Hashemian bewegt sich an Orten, an denen zeitgenössischer Tanz, Körper und Körperlichkeit offiziell verblasst scheinen - wie im Iran oder Irak. In ihren Performances gehen verschiedene Themenkomplexe organisch ineinander über und finden sich in den jeweiligen sozialen, politischen und künstlerischen Kontexten wieder. Ihre Tanzstücke verweben verschiedene Kunstgenres mit dokumentarischen und teils biographischen Fragmenten. Formate hinter der Bühne wie Workshops, Vorträge und soziales Engagement sind dabei inspirative Quellen und immer auch projektbezogene Recherche. Die Bedürfnisse nicht sichtbarer Künstler*innen und das Vernetzen tanzaffiner Menschen sind essentiell in ihrer Arbeit. Seit vier Jahren nun erforscht Modjgan Hashemian in "Der- Die- Das Körper" das Erlernen einer neuen Sprache in Verbindung mit Bewegung. Sprache ändert sich mit der Zeit, wir verändern die Sprache und die Sprache verändert uns. In "tongue twisters" wandeln sich Regelwerke von Sprachhandlungen und Spielen zu choreographischen Anweisungen und eröffnen subversive Räume.
Idee, Konzept und Choreographie: Modjgan Hashemian
Dramaturgie und Konzept: Katja Wenzel
Produktionsleitung: Christine Nicod
Tanz: Adamou Bance, Candaş Baş, Faseeha Chughtai, Rachel Cooker, Tian Gao, Kaveh Ghaemi, Marie Kalonji, Amr Karkout, Rosa Kutz, Michele Meloni und Eiji Takeda
Bühne: Farzad AkhavanKostüm: Shahrzad Rahmani
Licht: Asier Solana
Musik und Komposition: Oliver Doerell und Jawad Salkhordeh
Training: Ricardo de Paula
Choreographische Assistenz: Marie Luise Würth
Eine Produktion von Modjgan Hashemian in Koproduktion mit dem Maxim Gorki Theater gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, die Interkulturelle Projektförderung des Landes Berlin und die Rudolf Augstein Stiftung. Freundlich unterstützt durch das Radialsystem, Sasha Waltz & Guests | Education & Community und Studio Я.
1. Feb. 2019
19:00
Eintritt: