"The room is completely dark. The audience gets flashlights that they bring with them into the room. The best effect comes when the flashlight is held in eyesight. Long distance is also good. The audience can decide what to see in which way they are using the light. That means all of us see different things. Me as an artist also have another freedom. I can use a lot of colors and forms without each of them killing each other. The grey reflex has the strongest light. In this way I can make nuances according to the color on the reflex material. The material comes as fabric, crystals, paper and paint." (Inghild Karlsen)
In der Performance "Souls and Species" liegt der Fokus auf dem Visuellen. In kurzen Texten beschreibt die Künstlerin Episoden, die um Observationen und Reflexionen über das Leben auf unserer Erdkugel kreisen. Diese werden von Szenenwechseln begleitet, die das Bild auf der Bühne ständig ändern.
Jeder Zuschauer bekommt "sein eigenes Licht". Man erhält eine Grubenlampe, die man auf der Stirn wie ein drittes Auge befestigt. Nur damit lässt sich die Performance anschauen. Sie visualisiert ihre Faszination und hat sich, wie auch der norwegische Autor Morten Strøksnes in seinem Buch "Das Buch vom Meer oder Wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen" (Havboka), von den Geheimnissen des Sees inspirieren lassen. Die Musik ist von Jakop Janssønn, einem Perkussionisten aus Tromsø, der für "Souls and Species" ein Soundscape komponiert hat.
Performance: Inghild Karlsen
Musik: Jacop Janssønn
Dramaturgische Beratung: Tone Avenstroup
Mit Dank an Anouschka Trocker | Präsentiert von sysselkontor in Kooperation mit Theaterhaus Berlin Mitte
about…
Inghild Karlsen, die in Tromsø geborene Künstlerin, zeigt zum ersten Mal eine Performance in Berlin. Sie lebt in Oslo und Tromsø, wo sie seit den 70-er Jahren mit unterschiedlichen Formen u.a. Skulptur, Malerei, Drucktechnik, Performance, Theater, Fotografie und Video arbeitet. Sie hat in Norwegen und international an Ausstellungen teilgenommen, wie zum Beispiel 1983 und 1991 am Henie-Onstad Art Center, 1994 auf der Sao Paolo Biennale/Brasilien, 1994, sowie 1999 als Festspielkünstlerin des Bergen International Festivals. Inghild Karlsen hat mehrere Artist in Residence-Stipendien erhalten, wie PS1 in New York 1984-85, Cité in Paris 1988 und Künstlerhaus Bethanien in Berlin 1995-96. Im Jahr 1999 bekam sie das staatliche garantierte Einkommen für Bildende Künstler Norwegens. Außerdem ist sie mit mehreren Installation bei "Kunst im öffentlichen Raum Norwegen" repräsentiert.
Mit dem zurückstrahlenden Material – Reflex – arbeitet sie seit den Achtzigern. Den Stoff und die Farbe verwendet sie in Kostümen und auf Objekten, als Augen oder Knöpfe. Reflex – im Kleinen und Großen, als Bühnenbild oder Installation, als undefinierbare oder konkrete Objekte – in den Köpfen bekommen sie Leben, die Kreaturen, die sie auf der Bühne bringt. Sie spricht über das Licht aus dem Norden, Aurora borealis, das über den Himmel flackert. Sie wendet sich dem Meer zu, den Tiefen des Ozeans, wo unzählige Tiere herumschwimmen, merkwürdige Tiere, die wir gar nicht kennen, die aber miteinander sprechen können – durch das Licht.