LOU | Ilaria Iannaccone
Lou ist ein Wesen. Sie ist ein außergewöhnlicher Begriff, hinter dem eine flüchtige Persönlichkeit versteckt ist. Sie drückt sich mit Gesten und Impulsen aus, und stellt eine absurde Anomalie dar. Nur eine Identität – oder vielleicht auch mehrere – werden auf die Bühne gebracht. Wegen ihrer Bewegungsweise ist ihre Anwesenheit auf der Bühne eine unruhige Wahrnehmung, weil sie sich nur mit der Sprache ihres Körpers äußert. Die Suche nach einer körperlichen Poetik, die den anderen Teil des Selbst bestimmt: Lou.
Ich werde versuchen einen kurzen Augenblick des Lebens dieses unbekannten Wesens darzustellen. Ein vielfältiger Körper in dem Raum, der sich immer wieder ändert während der Darstellung. Lou ist das Porträt einer anderen Person, die quasi bei mir lebt.
Mit diesem Projekt würde ich gern darstellen, wie viele verschiedene Facetten die Menschen haben können. Jeden Tag erfahre ich persönlich, dass all die Menschen einen Vielzahl von Facetten in sich haben. Deswegen möchte ich diesen Zustand mit "Bewegungssprache" sichtbar machen, damit es für das Publikum eine bewusstere Erfahrung wird. Mit einem ungefähr Zehn-Minuten dauernden Tanzstück, hoffe ich, das Thema, das ich mir vorgenommen habe, richtig zu fassen. Lou ist ein Wesen, das mir und auch dir gehört. Was passiert, wenn sie zu mir kommt?
Ilaria Iannaccone absolvierte ein Tanzausbildung an der Berufsfachschule für Bühnen und Zeitgenössischen Tanz in Bologna.
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LIEBESBLIND "Widerrechtliche Inbesitznahme" | Ingrid Gustafsson
Wer verlässt, spürt keinen Schmerz. Wer verlässt, braucht nicht zu reden. Wer verlässt, ist fertig. Das ist der große Schmerz. Wer verlassen wird, muss dagegen bis in alle Ewigkeit reden. Und dieses ganze Gerede ist nur der Versuch, dem anderen zu sagen, dass er sich geirrt hat. Wenn er nur einsähe, wie die Dinge wirklich liegen, würde er sich nicht so verhalten, dann würde er den anderen lieben. Bei dem Gerede geht es nicht darum, sich Klarheit zu verschaffen, was der Redende behauptet, sondern darum, zu überzeugen und zu überreden. Widerrechtliche Inbesitznahme – der juristische Ausdruck für eine rechtswidrige Aneignung und Verwendung von etwas, das in fremdem Besitz ist – in diesem Fall der Körper Ester Nilssons.
Das Projekt LIEBESBLIND ist eine internationale Zusammenarbeit zwischen KünstlerInnen aus Schweden und Deutschland (Brigaden Stockholm/Berlin) mit zwei AkteurInnen: eine Frau, ein Mann. Der Mann probt vorher nicht und die Rolle des Mannes wird an jedem Abend von einem neuen Akteur gespielt. Es ist eine Inszenierung des vielbesprochenen Romans „Widerrechtliche Inbesitznahme“ von Lena Andersson (Schweden). Intellektuell, feministisch und provokant.
Mit: Ingrid Gustafsson | Regie/Dramaturgie: Annika Silkeberg | Bühne/Kostüme/Licht: Jenny André Musik/Grafik: Fredrik Arsæus Nauckhoff
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A Buerocrats´ Secret | Elena Thimmel & Fabian Schoog
PSEUDO-POLITISCHE PERFORMANCE FÜR ZWEI DARSTELLERiNNEN
…the Buerocrat doesn´t know hisher reach of action.
heris action is purely positive-charged motivated,
and so there is no Rückkopplungseffekt-Möglichkeit;
…So NOYES is a strangely build question in the buerocrats word,
it is not of matter in every sense of the world.
…Und wie verfahren,
Mit der Gleichzeitigkeit?
Darsteller: Elena Thimmel, Fabian Schoog
Text: Kristof Rüter, Fabian Schoog
Regie: Fabian Schoog